Mittwoch, 26. Mai 2010

keine ruhige Minute

Pfingsten ist vorbei.

Früher waren Feier-tage echt feier-tage. Also zumindest richtig frei. Feiertage= Freitage.

Nunmehr sind sie es mitnichten. Keine freie Minute bleibt Einem. Doch. Die am Morgen, wenn man sich vor dem noch schnaufenden Kleinkind aus dem Bett nach unten in die Küche stiehlt und dort den ersten Kaffee genießt.
Allein.
Ohne launisches Gequengel (will nicht Brei essa") ertragen oder herrische Forderungen ("will Nane ham") erfüllen zu müssen.
Sich selbst überlassen und selbst bestimmend, was in den nä. 10-15 Minuten geschieht.
Mit noch schlaftrunkenem Blick in die dahin dämmernde Nachbarschaft. Den Anblick eines Vogels genießend, der mit Ästchen im Schnabel auf den Gartenzaun hüpft. Eine Hummel beobachtend, die in den campanula vor dem Küchenfenster wühlt.

In der Gewissheit, dass der Rest des Tages ganz im Dienste der Nachkommenschaft steht. Mit dem Moment des Erwachens bin ich nicht mehr selbstbestimmt. Und versuche ich es dennoch mal, ernte ich trotzigen Protest und bockiges Gezeter. Zusammen mit körperlichem Einsatz, der oft genug fast in einem ambulanzträchtigen Geschehen mündet.

Es ist 7:30 und ich gönne mir noch einen zweiten Kaffee. Allein. Welch ein Luxus! Nun sind es schon 30 Minuten, die ich unbehelligt verbringen durfte!

14 Stunden später werde ich erschöpft wieder zu Bett gehen. Mich neben mein friedlich schlummerndes Kleinkind legen und es versonnen betrachten. Mich wieder fragen, wie so etwas möglich ist. Dass mir Jemand jeden Tag so dermaßen auf den Nerv geht, mich so viel Kraft kostet und ich ihn doch so über alles liebe.

http://www.youtube.com/watch?v=PrmKDmfAz4M&feature=related

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